MEHAYO ist ein Förderzentrum für Kinder mit geistiger Behinderung. Einige Erwachsene, die früher hier als Kinder ins Centre gekommen sind, arbeiten hier nun in der Küche oder auf der Farm mit. Es gibt einige Werkstätten wie z.B. eine Weberei, eine Schreinerei; Karten werden hergestellt, Hühner gehalten (im Moment haben wir hier ganz viele kleine Kücken) und Gemüse angebaut. All diese Aktivitäten stehen aber im Moment still, da auf dem Feld, das zu MEHAYO gehört, aber etwas außerhalb liegt, Maisernte ist. Nun wurde all der Mais geerntet, getrocknet und hierher gebracht und alle müssen jetzt mithelfen die Körner vom Maiskolben abzupulen. Der Mais wird dann zu Maismehl zerstoßen, womit dann der tägliche Ugali (Maisbrei) gekocht wird. Diese Arbeit wird komplett von Hand gemacht und hier erfahren zarte weiße Hände erst mal was richtige Arbeit ist. Mittlerweile sind meine Hände schon an allen Stellen wund und bis ich zurückkomme habe ich wahrscheinlich zentimeterdicke Hornhäute. Ich bin zusammen mit Helena aus Tansania einer Gruppe von acht Mädchen zugeteilt, mit denen ich den Tagesablauf (Mais, Mais, Mais…) gestalten soll. In dieser Gruppe widme ich zwei Jugendlichen besonders intensiv und soll sie fördern. Sie sollen in die Arbeit in den Werkstätten eingeführt werden, was im Moment eben bedeutet den Mais zu bearbeiten. Und so arbeitet hier jeder Mitarbeiter an zwei Zielen gleichzeitig. Einerseits geht es darum die Kinder und Jugendlichen angemessen zu fördern und geeignete Beschäftigungen für sie zu entwickeln. Andererseits ist es genauso wichtig wirtschaftlich zu arbeiten um das Überleben des Centres zu sichern.
Die Ausstattung hier ist sehr simpel aber gleichzeitig auch eigentlich völlig ausreichend. Auf der Anlage stehen mehrere Gebäude, dazwischen wird Gemüse angebaut und hohe Bananen- und Kokospalmen bringen Schatten. Überall ist diese dunkelrote Erde, die sich bei Regen in einen wunderbaren Matsch verwandelt und ich bezweifle, dass ich meine Füße je wieder sauber bekomme.
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